Kopfschmerzen gehören in der homöopathischen Praxis zu den häufigsten Beschwerdebildern, mit welchen die Patienten zu uns kommen, denn jeder Mensch hat in seinem Leben irgendwann mit Kopfschmerzen zu tun. Sie gehören zusammen mit Rückenschmerzen zu den häufigsten Schmerzformen und damit zur Volkskrankheit hier in Deutschland. Unter den 20 meistverkauften Medikamenten in Apotheken sind mindestens 12 Schmerzmittel, dadurch werden jährlich etwa 150 Millionen Packungen Schmerztabletten verkauft, die meisten davon rezeptfrei.

Hierzulande leiden etwa 54 Millionen Menschen – also rund 70 Prozent der Bevölkerung – unter vorübergehenden oder anhaltenden Kopfschmerzen.

Vorübergehende Kopfschmerzen können als Begleiterscheinungen von Nasennebenhöhlenbeschwerden, Irritationen der Halswirbelsäule bei Infekten, Grippe, Verspannungen, Stress als Alibi usw. auftreten, welche von allein oder diätetische Maßnahmen meistens wieder abklingen.

Spannungskopfschmerzen sind meistens im Stirnbereich lokalisiert und gehen bereits mit weiteren Beeinträchtigungen des Allgemeinbefindens einher, wie Schwindel, Appetitlosigkeit und schlechter Laune oder Reizbarkeit.

Zu den schweren Formen von Kopfschmerzen zählen Migräne und Clusterkopfschmerzen, hier wird das Allgemeinbefinden und die Lebensqualität eingeschränkt, vor allem wenn sie chronisch auftreten.

Kopfschmerztabletten sind aus medizinischer Sicht meist unbedenklich und gut handhabbar. Sie können aber leider die Beschwerden dauerhaft nicht beseitigen, vor allem wenn sie erblich (miasmatisch) sind. Sie können in vielen Fällen den Schmerz kopieren, aber das Allgemeinbefinden nicht verbessern und die Nebenwirkungen sind auch über längeren Zeitraum eingenommen zu bedenken.

In dem Seminar lernen wir kleine homöopathische Arzneimittel kennen, die uns helfen, auf die verschiedenen Formen der Kopfschmerzen zu reagieren. Wir lernen das hinter jedem chronischen Kopfschmerz eine Konstitution steckt, die geheilt werden kann, wenn das passende homöopathische Arzneimittel gefunden wird. Des Weiteren werden wir auf die miasmatische Dimension des chronischen Kopfschmerzes (primärer Kopfschmerz) eingehen, wenn es in der Erbanlage bereits Migräne bei den Eltern bzw. Großeltern gibt und auch wenn es ein auslösendes Moment in der Schwangerschaft, Geburtstrauma, Schock, Verletzung, Intoxikation, Impfung … (sekundärer Kopfschmerz) gab.

Durch die richtige Anwendung der homöopathischen Arzneimittel, vor allem der Q/LM-Potenzen bei chronischen Kopfschmerzpatienten kommen wir dem Ideal der Heilung nach Hahnemanns Anweisungen im § 2 Organon am nächsten: »Das höchste Ideal der Heilung ist eine schnelle, sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit oder Hebung und Vernichtung der Krankheit in ihrem ganzen Umfange auf dem kürzesten, zuverlässigsten, nachteiligsten Wege und nach deutlich einzusehenden Gründen.«

Seien Sie neugierig! Sie werden erstaunt sein, wie Sie ihre homöopathische Arbeit mit den kleinen Arzneimitteln bereichern werden. Vor allem in komplexen oder therapieresistenten Kopfschmerzfällen – etwa wenn bereits zahlreiche allopathische Medikamente eingesetzt wurden, Patienten stark überreagieren oder keine klaren Heilungsverläufe erkennbar sind – stoßen wir mit den gewohnten Mitteln oft an Grenzen. Gerade bei Migränepatient:innen, bei denen der Behandlungsfortschritt stagniert, können die kleineren, noch wenig geprüften Arzneien sowie die Q- bzw. LM-Potenzen wertvolle Unterstützung bieten, da sie den Organismus sanft und in kürzeren Abständen anregen.

Andreas Hundseder ist Heilpraktiker mit eigener Praxis für Klassische Homöopathie in Augsburg und verfügt über mehr als 35 Jahre Berufserfahrung. Er ist Autor, Dozent und Supervisor sowie langjähriger Vorstand der Georg Vithoulkas Stiftung. Darüber hinaus unterrichtet er an der Homöopathie Akademie Gauting schon seit vielen Jahren, wo er seine umfangreiche klinische Erfahrung und sein fundiertes Wissen in der Klassischen Homöopathie weitergibt.